Olivier Ka/Alfred: Warum ich Pater Pierre getötet habe

Worum geht’s?
In der 2008 auf Deutsch erschienenen autobiographischen Graphic Novel „Warum ich Pater Pierre getötet habe“ schildert der Autor seine Kindheit in einer sehr freizügigen aber letztlich zerbrochenen Familie, seine Freundschaft zu einem erfrischend anderen freundlichen Priester und wie dieser ihm während eines Zeltlagers einmal viel zu nahe kommt. Nach dem Mißbrauch einigen sich beide, Schweigen über der Sache walten zu lassen und alles scheint in Ordnung. Olivier verdrängt sehr gut, merkt aber nach vielen Jahren, dass er das Erlebte nicht abschütteln kann und es irgendwie aufarbeiten muss. Er entscheidet sich dafür, dies im Rahmen eines Comics zu tun. Und dann fährt er mit seinem Illustrator erneut an den Ort des Geschehens…

Und – wie war’s?
Priester und Mißbrauch, das scheint – wenn man den Nachrichten glaubt – ein schon fast unausweichliches Wortpaar. Aber diese Geschichte ist anders. Sowohl von ihrem Beginn her, als auch von ihrem Ende. Und sie ist sehr gut gezeichnet und erzählt. Die Zeichnungen passen sich stilistisch den unterschiedlichen Lebensphasen und Befindlichkeiten des Autors an. Sowohl echte Zeichnungen, als auch (leicht verfremdete) Videobilder sind eingebaut und lassen den Leser mitleben. Am Ende steht die Hoffnung, dass der Autor jetzt seinen Frieden finden könnte.

„Warum ich Pater Pierre getötet habe“ gibt es derzeit nur als gebundene Ausgabe für 16 Euro. Bei 111 Seiten ist das ein stolzer Preis.

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