Zu LeCarres Buechern habe ich ein gespaltenes Verhaeltnis. Manche sind sehr gut, manche einfach nur schlecht (z. B. „Der Schneider von Panama„). Ausserdem ist der gute Mann ja auch schon etwas in die Jahre gekommen und wahrscheinlich so reich, dass er nicht mehr sein Herzblut in jedes Buch haengen muss. Trotzdem ist ihm mit „Der ewige Gaertner“ (juengst verfilmt mit Ralph Fiennes in der Hauptrolle) meiner Meinung nach ein grosser Wurf gelungen:
Sehr einfuehlsam beschreibt das Buch die – wie im Nachwort ausdruecklich betont: fiktive – Geschichte eines britischen Diplomaten, dessen stark in Afrika-Hilfsorganisationen engagierte Frau ermordet wird, weil Sie es wagte an ein grosses Geheimnis heranzugehen. Hatte er vorher ein gegenseitiges Sich-gegenseitig-nicht-einmischen Agreement mit ihr geschlossen und sich lieber seiner Gartenarbeit gewidmet (daher der Titel), ist er durch Ihren Tod und das seltsame Verhalten seiner Vorgesetzten jetzt auf der Suche nach der Wahrheit.
Ein spannendes Buch, das fast ohne Action auskommt. Ein Buch ueber ruecksichtslose Methoden von Pharmaunternehmen, ueber Hilfsprojekte in Afrika und ein emotional beruehrendes Buch ueber die Liebe eines Mannes zu seiner ermordeten Frau. Bravo.
John LeCarre: The Constant Gardener
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