Giovannino Guareschi: Don Camillo und Peppone

Das Copyright für die Erstausgabe der deutschen Übersetzung liegt im Jahr 1950, Aus den Beständen meiner Schwiegeroma geerbt, habe ich mir diesen wunderschönen Klassiker vorgenommen. Kannte ich bisher nur die berühmt gewordenen und letztendlich „weichgespülten“ Verfilmungen, war ich vom Original recht überrascht. Gleich im ersten Kapitel, das den restlichen Episoden vorangestellt wird, geht Guareschi auf „den Schauplatz der Handlung, das besondere der Landschaft und ihrer Menschen“ ein. In drei pointierten Geschichten macht er deutlich mit welcher Art von Menschen und Ansichten wir es zu tun haben werden.

Die Charaktere des Don Camillo (der im Buch deutlich weniger gut wegkommt, als in den Verfilmungen) und Peppone sind ja hinlänglich bekannt. Was im Buch sehr gut rüberkommt ist einerseits die Vebohrtheit und cholerische Natur von beiden. Andererseits durchziehen aber auch die explosive politische Lage und die allgegenwärtigen Nachwirkungen des (ersten und) zweiten Weltkriegs das Buch. Längst nicht alle Episoden sind witzig. Da ist viel Ernst und viel Weisheit zwischen den Zeilen. Kernpunkt des Buches sind die Zwiegespräche Don Camillos mit dem Kruzifix. Eine etwas gewöhnungsbedürftige Vorstellung, im Buch aber mehr als nur ein dramaturgischer Kniff.

Mein Fazit; Teilweise ganz schön deftig und heftig. Insgesamt aber auf jeden Fall eine lohnenswerte Anschaffung.

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