Nick Hornby: A long way down

Mal wieder ein Buch von einem meiner Lieblingsschriftsteller – seit „High Fidelity“ bin ich von Nick Hornby begeistert. Ein Buch, das auch als Film hervorragend umgesetzt wurde. Und das, obwohl die Handlung im Film von London in die USA verlagert wurde.

In „A long way down“ geht es jedoch um etwas ganz anderes:
Silvester auf einem Hochhausdach in London: 4 unterschiedliche Menschen treffen sich gegenseitig beim Versuch von ebendiesem Dach zu springen. Gemeinsam geht das aber irgendwie nicht. So kommt zusammen, was nicht zusammen passt und das passt wiederum sehr gut, wie sich im Laufe der Geschichte herausstellt. 2 Männer und 2 Frauen und nein, das wird keine Liebesgeschichte. Es werden auch nicht seitenlang Probleme gewälzt und es gibt kein klassisches Happy End. Trotzdem endet die Geschichte hoffnungsvoll für alle vier von der Topper’s House Gang.
Auf praktisch jeder Seite beleidigen sich mindestens 3 von 4 Personen, schon allein ein unterschiedlicher Wortschatz sorgt immer wieder für Probleme. Keiner wäre von sich aus auf die Idee gekommen, den anderen auf der Straße anzusprechen und trotzdem verbringen die Protagonisten sehr viel Zeit miteinander. Gemeinsam können sie sich helfen. Trotzdem wirkt es nicht gekünstelt oder „gewollt“.
Teilweise zum Brüllen komisch, zum Nachdenken anregend, berührend, verstörend und trotz aller Gegensätze ein „rundes“ ganzes. Ganz großartig geschrieben und eine unbedingte Empfehlung. Die einzige Verbesserungsmöglichkeit, die mir einfallen würde, wäre, das Adrian Plass geschrieben hätte 😉

Dramaturgisch spannend ist der alle paar Seiten stattfindende Perspektivwechsel. Erzählt wird die Handlung nämlich immer aus der Sicht eines der Akteure. So unterschiedlich wie diese Personen sind, so unterschiedlich ist auch ihre Sicht auf die Dinge und ihr Schreibstil. Was man dadurch erreichen kann ist schon beeindruckend. Am Ende hat man sowohl die gesamte Geschichte, als auch die Befindlichkeiten der einzelnen Beteiligten verstanden und in gewisser Weise durchlebt.

„A long way down“ von Nick Hornby. Bei Amazon als Taschenbuch für 8,95 Euro.

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