Okt 19

Sue Townsend: Das Intimleben des Adrian Mole, 13 3/4 Jahre

Zum ersten mal kam ich mit diesem Buch im Englisch-Unterricht in Kontakt und hielt schallend lachend ein Referat darüber. Adrian Mole ist ein von Selbstzweifeln geplagter hypochondrischer Teenager, der sich für etwas besonderes hält und daher immer wieder irrsinnige Anläufe unternimmt, um andere auf sich aufmerksam zu machen. Seine Eltern verursachen durch Liebschaften und ihren allgemein nicht gerade geradlinigen Lebenswandel jede Menge Chaos, was Adrian in seiner fixen Idee, er sei ein „Intellektueller“ bestärkt. Er ist verliebt in die reiche Klassenschönheit Pandorra Braithwaite und schafft es tatsächlich deren Herz zu gewinnen.
Urkomisch geschrieben und mit etlichen Fortsetzungsbänden weiter entwickelt handelt es sich hier um einen echten Klassiker aus den 80er Jahren. Dieses Buch konnte in dieser Form wohl nur in England geschrieben werden, auch wenn man die meisten Dinge auch in Deutschland nachvollziehen kann. Es war für mich interessant das Buch jetzt noch einmal zu lesen – vor allem, weil ich jetzt erst manche Witze verstehe 🙂
Bei „Das Intimleben des Adrian Mole, 13 3/4 Jahre“ handelt es sich de fakto um einen Sammelband der beiden Bücher „Das geheime Tagebuch des Adrian Mole 13 3/4 Jahre alt“ und „Die neuen Leiden des Adrian Mole. Des geheimen Tagebuchs zweiter Teil.„. Damit wird die Entwicklung von Adrian Mole bis zum Alter von 16 Jahren abgehandelt.

Der Originaltitel („The secret diary of Adrian Mole, aged 13 3/4„) erinnert dabei nicht zufällig an den englischen Originaltitel des Tagebuch eines frommen Chaoten von Adrian Plass („The sacred diary of Adrian Plass, aged 37 3/4„). Vielmehr nahm Plass diesen Klassiker der englischen Literatur als Vorlage für seine satirische Reihe und damit den Beginn seiner Karriere.

Okt 12

Titus Müller: „Die Siedler von Vulgata“

Der durch diverse historische Romane aufgefallene junge (!) deutsche Autor Titus Müller hat mit „Die Siedler von Vulgata“ einen Science-Fiction Roman vorgelegt. Der wurde auch noch sofort mit dem C.S. Lewis-Preis ausgezeichnet. Der verstorbene Oxforder C.S. Lewis ist neben den Narnia-Romanen auch durch seine Perleandra-Triologie bekannt geworden, die von – damals revolutionären – Reisen zu fremden Planeten und philosophischen Problemstellungen handeln.
In die Siedler von Vulgata – der erste Teil des Buches wurde übrigens zuerst als PR 2319 im Rahmen der Serie “Perry Rhodan” veröffentlicht – handelt vom Volk der Terraner, die auf Vanderbeyten (einem erdähnlichen Planeten) in einem von einem Patriarchen regierten Volksverbund leben. Einst Flüchtlinge einer hochentwickelten Zivilisation wurde aus Gründen der Neutralität auf jegliche Technologie verzichtet. Die Religion besteht aus über 500 Geboten, die für alle verpflichtend sind. Als Außerirdische Vanderbeyten einen Besuch abstatten und der 15jährige Arrick deren Gespräch mit dem Patriarchen belauscht, kommt es zur Spaltung unter den Terranern. Die Situation verkompliziert sich einige Jahre später, nachdem ein weiteres Raumschiff mit abstossend aussehenden Vertretern einer weiteren Rasse – den Galchinen – landet. Diese bitten um Asyl, hüten aber ein Geheimnis. Arrick hat beim Patriarchen jedoch eine „Interkosmo-Ausgabe der Heiligen Schrift“ gefunden und fühlt sich durch die göttlichen Gebote gedrängt, den Galchinen zu vertrauen.
Das Buch ist spannend geschrieben, ohne zu sehr auf das Tempo zu drücken. Es gibt viele gute und originelle Ideen (z. B. die Schakrakeie – eine papageiähnliche Tierart und die mörderischen Spinnen, die die weitere Eroberung der Insel für die Siedler erschweren).
Was das Buch besonders macht ist unter anderem, dass es eine Vielzahl biblischer Bezüge im Buch zu entdecken gibt. Neben direkten Zitaten wird vor allem die Frage thematisiert, wie weit Feindesliebe gehen soll und Pathos und Handlungsweise des jungen Arrick erinnert stellenweise sehr stark an die biblischen Erzählungen über Propheten und Urväter. So wird das Buch zu mehr als nur zu guter Unterhaltung – und das allein wäre schon einen Blick wert gewesen. Insofern ein absolut würdiger Gewinner des C.S. Lewis-Preises, der ebenso ewige Wahrheiten mit interessant erzählen Geschichten zu verbinden wusste.
Leider kommt das Ende der Geschichte etwas plötzlich und man hätte dem Buch noch deutlich mehr Seiten gewünscht. Die hätten unter anderem dafür genutzt werden können, um der Beziehung zwischen Arrick und Murielle noch etwas mehr Tiefgang zu verpassen.

Okt 02

Adrian Plass: Darky Green

Das neueste Buch meines Lieblingsautors fällt in mehrfacher Hinsicht aus der Reihe. Zum einen wird das gewohnte Umfeld eines christlichen Gemeinde-Kontextes erstmals verlassen. Zum anderen enthält es ungefähr so viele Schimpfworte und detaillierte Schilderungen grausamer Foltermethoden wie Pulp Fiction und zum dritten kommt stellenweise so etwas wie Spannung auf.

Der Inhalt:
Darky Green ist ein bemittleidenswerter, vom Schicksal mit einem abstossenden Äusseren versehen und aufgrund diverser Versäumnisse in seiner Kindheit komplexbeladener Mensch, der durch Zufall an viel Geld gerät und fortan eine Schlägertruppe unterhält. Als er sich durch Zufall für eine junge Frau interessiert und sich dieser ungeschickt nähert, geraten sie und ihre Freunde in die Schusslinie der Gang. Aus Mangel an Alternativen kidnappen die vier Freunde Darky und versuchen ihn durch Literaturstunden und Gespräche seine menschlichen Gefühle bewusst zu machen.

Meine Meinung:
Irgendwie bin ich mit diesem Buch nicht wirklich warm geworden. Die ansatzweise vorhandene Spannung wird stets durch seitenlange Abschweifungen vernichtet. Die Handlung klingt teilweise wie aus einem schlechten Sozialpädagogen-Traumbuch und wirkt auch ungefähr so realistisch. Manche dieser Exkurse – die Plass-Lesern vom Stil her bekannt sein sollten – sind auch für sich genommen echte Perlen und sprechen teilweise sehr wichtige Dinge auf eine interessante Weise an. Aber innerhalb des Buches passen Sie einfach nicht zum Gesamtstil. Auch das Ende ist irgendwie nicht wirklich befriedigend. Hätte mir mehr erwartet…

Link zu einer Leseprobe bei www.adrianplass.de.
Link zum Bestellen des Buches bei Amazon.

Sep 22

Sergej Lukianenko: Wächter des Zwielichts

Nachdem ich die beiden ersten Bände der selbsternannten Herr-der-Ringe-Konkurrenz aus Russland mit großer Begeisterung verschlungen hatte, kam jetzt der von mir langerwartete dritte Band: Wächter des Zwielichts. Die Story klingt etwas… nun ja… gewöhnungsbedürftig: Neben den Menschen gibt es noch „Andere“, die magische Fähigkeiten haben und teilweise unerkannt unter uns leben. Es gibt die Lichte und die Dunkle Seite und die neutrale Zwischeninstanz – die „Inquisition“. Über die Bänder hinweg erfährt man immer mehr über die Hintergründe, so dass ich hier nicht zu viel verraten möchte. Um das Gleichgewicht der Kräfte bzw. einen wackeligen Waffenstillstand zwischen beiden Seiten aufrecht zu erhalten wurden die Wachen gegründet – die Tagwache (die von Dunklen gestellt wird) und die Nachtwache der Lichten, die versuchen, die Aktivitäten der jeweils anderen Gruppe einzuschränken oder zumindest zu überwachen.
Was hebt das Buch jetzt von gängigen Büchern des Fantasy-Genre ab?

  • Zunächst mal die Tatsache, dass es tatsächlich spannend ist. So spannend, dass ich teilweise auf dem Weg zur Arbeit gebannt im Laufen weiterlesen musste.
  • Das Buch liest sich wie ein Spionage-Thriller. Bei den komplizierten Intrigen fällt es kaum auf, dass es hier um Fantasy geht.
  • Die Herkunft des Buches aus Russland wird an vielen Stellen deutlich. Die Schilderungen Moskaus (das den Schauplatz für die Bücher bildet), das Fehlen typisch amerikanischer Denkweise und Bezüge, ein paar europäische Verweise. All das lässt das Buch irgendwie „realistischer“ erscheinen, als so manches Buch aus den USA. (Falls man bei Fantasy überhaupt in Kategorien wie Realismus denken sollte)

Eigentlich dachte ich, dass nach diesem Band Schluss sein würde – doch am Ende wartete wieder der Hinweis auf den nächsten Band. Bin schon sehr gespannt…

Band 1: Wächter der Nacht
Band 2: Wächter des Tages
Band 3: Wächter des Zwielichts

Angekündigt ist bereits ein weiterer Band: Wächter der Ewigkeit – es gibt aber noch keine Bestellmöglichkeit.

P.S.: Es gibt auch einen Film zum Buch. Leider absolute Anti-Empfehlung. Teile des ersten und zweiten Bandes werden vermischt. Teilweise ist die Handlung ganz anders als im Buch – und zwar an wesentlichen Stellen. Dafür fragt man sich, wie man den Film verstehen soll, wenn man die Bücher nicht kennt. So vieles wird einfach nicht erklärt… Ganz schlecht.
P.P.S.: Auch ein Computerspiel zum Buch ist herausgekommen. Dazu kann ich leider kein Urteil abgeben.

Sep 14

Bridget und Adrian Plass: „Licht im Herzen der Finsternis“

Mein Lieblingsschriftsteller Adrian Plass und seine Frau Bridget engagieren sich seit einigen Jahren bei World Vision – einem Hilfswerk, das vor allem in Afrika aktiv ist. Im Rahmen dieser Tätigkeit haben die beiden eine Reise nach Afrika unternommen, um einige der Hilfsprojekte zu besichtigen. Über ihre Erfahrungen schreiben Sie in dem Buch „Licht im Herzen der Finsternis“, Untertitel „Erlebnisse und Erfahrungen in Afrika“.
Das Buch ist natürlich kein „normales“ Buch. Es ist kein Roman, es ist auch keine reguläre Reiseerzählung. Im Grunde genommen handelt es sich um einige Eindrücke und (wenige) Hintergrundinformationen. Es ist weder tiefernst, noch besonders humorvoll. Natürlich wird auch öfters für ein eigenes Einsteigen bei World Vision geworben, aber es wird auch begründet, warum es Sinn macht. Zu einigen Themen (z. B. wie konnte sich Aids in Afrika so schnell verbreiten) gibt es interessante Einblicke. Es ist kein Betroffenheits-Buch, sondern ein Hoffnungsbuch, das die Probleme nicht verschweigt aber zeigt, dass (noch) nicht alles verloren ist.
Eine kleine Leseprobe gibt es bei www.adrianplass.de,, der deutschen Fanseite, die von mir betrieben wird. Das Buch (223 Seiten) gibt es für 12,90 Euro u. a. bei Amazon über diesen Link. Auch durch den Kauf des Buches kann man die Arbeit von World Vision unterstützen.

Sep 10

Mario Puzo: The Sicilian

Puzo ist vor allem durch sein legendäres Buch „Der Pate“ und die Drehbücher zu den richtungsweisenden Filmen von Francis Ford Coppola bekannt geworden. Mit „Der Sizilianer“ gibt es eine – halb fiktive – Geschichte zu einer sagenumwobenen Figur Siziliens: Salvatore Giuliano. Er führte offensichtlich im Nachkriegs-Sizilien einen blutigen Guerilla-Kampf gegen den Staat, die Polizei und die örtliche Mafia, was ihm gegen Ende das Genick bricht. Er versteht sich anfangs als moderner „Robin Hood“, der von den Reichen nimmt und die Erlöse teilweise an die Armen weitergibt, muss sich jedoch gegen Ende eingestehen, dass er niemandem mehr Freiheit gebracht und oft genug nur in die eigene Tasche gewirtschaftet hat.

Das Buch spielt kurz vor Michael Corleones Rückkehr aus dem sizilianischen Exil in die Vereinigten Staaten. Erzählt wird in Rückblenden und aus der Sicht verschiedener Akteure, so dass sich langsam das gesamte Bild ergibt. Inhaltlich steht das Buch deutlich hinter dem Paten zurück, kann seine Komplexität und seine Klasse nicht erreichen. Erzählerisch gibt es jedoch nichts daran auszusetzen. Das Buch ist angenehm zu lesen (wenn auch teilweise etwas weitschweifig) und bietet eine nette Zusatzgeschichte zur Geschichte des Paten.

Bei Amazon auf englisch und deutsch zu haben. Es gibt auch eine Verfilmung des Stoffes auf DVD, die allerdings alles andere als gut zu sein scheint.

Sep 03

Alex Garland: Der Strand

1996 erschien das Buch als Debutroman und wurde international groß gefeiert. Auch eine Verfilmung mit Leonardo di Caprio liess nicht allzu lange auf sich warten, wodurch das Buch noch bekannter wurde. Ich habe das Buch erst – 2 Jahre – nach dem Film gelesen, dafür aber in Thailand.
Grob gesagt geht es um Rucksacktouristen/Traveller/Backpacker, die einen einsamen „unversauten“ Strand suchen. Einen Strand mit Touristen zu teilen und evtl. sogar noch Annehmlichkeiten der Zivilisation wie Toiletten, Kühlschränke und Restaurants in Anspruch zu nehmen scheint ihnen unannehmbar. Das erinnert teilweise etwas an die Aussagen von „Philippe“ in „Phaic Tan. Land des krampfhaften Lächelns„, einem Fake-Reiseführer. Dieser geheime Strand existiert tatsächlich und wenn man ein paar Schwierigkeiten (keine Möglichkeit mit dem Schiff hinzukommen, Marihuana-Felder die von Banditen bewacht werden, Sprung in einen meterhohen unbekannten Wasserfall) in Kauf nimmt, kommt man auch hin. Dort wird dann fern aller Zivilisation nicht etwa relaxt, sondern hart gearbeitet und ziemlich viel gekifft. Leider entwickelt sich das Paradies jedoch nach einiger Zeit zum Alptraum, da Haiangriffe, Fischvergiftungen, Kontrollfreaks und die Frage ob das Leben ungeladener Gäste oder die Unberührtheit des Strandes mehr Wert besitzen die Gruppe entzweit und das Leben dort für immer verändert. Und außerdem ist da noch Duffy Duck, der verrückte Freak, der dem Protagonisten am Anfang die Karte zur Insel zuschanzt, bevor er sich die Pulsadern aufschlitzt und ihn fortan in immer heftigeren Tagträumen begleitet.
Das Buch ist spannend geschrieben, die Charaktere werden gut entfaltet, die Sprache ist witzig und es gibt viele schöne Ideen. Teilweise hat mich der Stil ein bißchen an „High Fidelity“ von Nick Hornby erinnert. Was ein bißchen nervt ist das ständige Gekiffe. Fast auf jeder Seite werden Joints gedreht. Aber ansonsten ein gutes Buch für einen (Strand-)Urlaub. Am besten vom Liegestuhl eines mehrsternigen Hotels aus mit einem Drink in der Hand, während man sich fachmännisch massieren lässt. 🙂

Buch bei Amazon auf Deutsch, auf Englisch und die DVD gibts sogar recht günstig.

Aug 30

John LeCarre: The Constant Gardener

Zu LeCarres Buechern habe ich ein gespaltenes Verhaeltnis. Manche sind sehr gut, manche einfach nur schlecht (z. B. „Der Schneider von Panama„). Ausserdem ist der gute Mann ja auch schon etwas in die Jahre gekommen und wahrscheinlich so reich, dass er nicht mehr sein Herzblut in jedes Buch haengen muss. Trotzdem ist ihm mit „Der ewige Gaertner“ (juengst verfilmt mit Ralph Fiennes in der Hauptrolle) meiner Meinung nach ein grosser Wurf gelungen:
Sehr einfuehlsam beschreibt das Buch die – wie im Nachwort ausdruecklich betont: fiktive – Geschichte eines britischen Diplomaten, dessen stark in Afrika-Hilfsorganisationen engagierte Frau ermordet wird, weil Sie es wagte an ein grosses Geheimnis heranzugehen. Hatte er vorher ein gegenseitiges Sich-gegenseitig-nicht-einmischen Agreement mit ihr geschlossen und sich lieber seiner Gartenarbeit gewidmet (daher der Titel), ist er durch Ihren Tod und das seltsame Verhalten seiner Vorgesetzten jetzt auf der Suche nach der Wahrheit.
Ein spannendes Buch, das fast ohne Action auskommt. Ein Buch ueber ruecksichtslose Methoden von Pharmaunternehmen, ueber Hilfsprojekte in Afrika und ein emotional beruehrendes Buch ueber die Liebe eines Mannes zu seiner ermordeten Frau. Bravo.

Buch bei Amazon auf englisch oder deutsch erhaeltlich.

Aug 23

Sven Regener : Neue Vahr Süd

Vom vorher erschienen Nachfolger „Herr Lehmann“ war ich nicht gerade begeister. Zu langweilig. Zu langatmig. Zu lange Dialoge.
Das Prequel „Neue Vahr Süd“ ist deutlich laenger und besteht praktisch auch nur aus Dialogen. Und trotzdem hat mich das Buch vom Hocker gehauen. Richtig witzig. Chaos pur und trotzdem ein gewisser roter Faden durchgehalten.
Worum es geht: Frank Lehmann muss zum Bund – er hat naemlich vergessen zu verweigern, so wie er auch so manches andere vergessen hat in seinem Leben. Zum Beispiel auszuziehen oder sich einfach mal fuer Dinge zu entscheiden. Beides holt er innerhalb des Buches noch nach. Und auch so manches andere noch. Die Bundeswehrbeschreibungen sind sogar fuer mich als Zivi gut zu lesen. Man kann sich das richtig schoen vorstellen und ist froh, das verpasst zu haben. Die politisch ultralinken Mitbewohner von Frank sind etwas sehr weit von heute weg, aber das Buch spielt halt in der Zeit.
Warum ist das Buch lesenswert?
1. Weil es teilweise herrlich absurd ist.
2. Weil man den Anti-Helden irgendwie lieb gewinnt.
3. Weil es gute Unterhaltung ist.

Das muss reichen, finde ich.

Aug 20

Noah Gordon: „Die Klinik“

Noah Gordon wurde hauptsaechlich durch die Medicus-Reihe bekannt. Begeistert von diesen Buechern und als bekennender Emergency-Room-Fan habe ich mir auch das (vor dem Medicus erschienene) Buch „Die Klinik“ gekauft.
Es geht um die Geschichten von drei sehr unterschiedlichen Chirurgen in den USA in den 70er Jahren. Die Charaktere werden gut ausdifferenziert und – aehnlich wie bei ER die Kamera immer mitwandert – wird hier zwischen den Seelen der drei kapitelweise gewechselt wird und immer aus deren Perspektive erzaehlt. Das ist nicht nur erzaehlerisch interessant, sondern macht auch noch Spass zu lesen. Die Geschichten ueber Siege und Niederlagen, die sich teilweise ueberschneiden machen immer Lust aufs Weiterlesen. Absolute Empfehlung. Schade, dass es keine Fortsetzung gibt…