DRM von Ubisoft schiesst über das Ziel hinaus

Zweifellos haben Spielehersteller ein Recht darauf, ihre Software gegen unerlaubte Vervielfältigung zu schützen. Und wer etwas anderes behauptet, der hat sich selbst noch nie sein Gehalt durch Programmierung verdient. Soweit so gut. Dass es keinen unknackbaren Kopierschutz gibt und daher Kopien im Netz kursiren sei mal dahin gestellt. Aber was einem Käufer bei Ubisoft zugemutet wird, geht so weit am Ziel vorbei, dass die ehrlichen Käufer am Schluss die Dummen sind, weil sie das Spiel schneller und unkomplizierter illegal hätten spielen können als dies auf legalem Weg möglich ist.

Nehmen wir doch mal das Spiel „Die Siedler 7“ von Ubisoft (die in der Vergangenheit schon öfters durch sehr gängelnde Kopierschutzmaßnahmen auffällig wurden). Nach dem Kauf des Spieles im Laden musste ich mich folgendem Martyrim unterziehen:

1. Installation von DVD (ging relativ problemlos)
2. Der erste Aufruf des Spieles endet darin, dass ein „Update“ heruntergeladen werden muss. Schlappe Größe: 1,2 GB! Einfach so. Man fragt sich, wofür überhaupt eine ganze DVD installiert wurde und warum da nicht nur ein kleines Installer-Programm drauf war. Böse Zungen würden behaupten: Weil der Kopierschutz so viel Platz braucht. Leider startet das Spiel ohne das „Update“ gar nicht erst. Ich kann also trotz gekauftem Spiel nicht spielen. Nicht auszudenken, wenn ich auf Reisen wäre…
3. Das Herunterladen des Updates geht erschreckend langsam vor sich. Trotz 18.000 DSL-Anschluss sind mehr als 100 KB/s nicht drin. Überlastung am Server? Das ständige Hängenbleiben sorgt dafür, dass immer wieder neu der Download angestossen werden muss. Und mit immer wieder meine ich: Über einen Zeitraum von mehreren Stunden.
4. Ich entscheide mich nach drei Stunden, dass ich den Download über Nacht laufen lasse (schön die Energieoptionen einstellen, sonst hibernaten wir uns zu Tode), damit ich am nächsten Tag – endlich – spielen kann.
5. Am nächsten Morgen die böse Überraschung: Leider wieder abgebrochen. Also wieder anschmeissen und warten. Und wieder anschmeissen. Und warten. Und wieder… – ihr versteht was ich meine, oder?
6. Am Abend des zweiten Tages ist es dann soweit: Das „Update“ ist installiert. Das Spiel lässt sich starten. Doch was ist das: Ich muss mir ein bescheuertes Online-Profil anlegen, meine Mailadresse angeben, 10 Seiten Text behaupten durchgelesen zu haben, mehrere Kontrollkästchen deaktivieren (damit ich nicht in Werbemüll ertrinken muss) und dann…
7. Geht es auch „schon“ los.

Liebe Leute von Ubisoft: Wie lange wird es noch dauern, bis ihr versteht, dass Internetaktivierung eine Sache, die unnötige Gängelung des Kunden aber eine ganz andere ist. So macht ihr die Argumentation für Raubkopierer allzu einfach…

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