Ralf Isau. Der Kreis der Dämmerung I: Das Jahrhundertkind

Von einer Freundin wurde mir der vierbändige Zyklus von Ralf Isau „Der Kreis der Dämmerung“ empfohlen. Nach dem Lesen des ersten Bandes muss ich sagen: keine schlechte Empfehlung. Jeff Fenton, ein einfacher Küchenjunge erfährt durch Zufall vom Jahrhundertplan eines Geheimbundes, der die Menschheit vernichten möchte. Sein Sohn wird mit besonderen Fähigkeiten geboren und soll diesen Plan vereiteln. So weit so gut. Klingt alles schon ein bißchen wie öfters gehört. Und trotzdem hebt sich dieses Buch angenehm von den vielen Harry Potter Klonen ab. Zum einen, weil die besonderen Fähigkeiten etwas ungewöhnlich sind: Wahrheitsfindung, Überzeugungskraft, Sekundenprophetie und Farbgebung klingen ungewohnt und sorgen für interessante Aspekte. Außerdem orientiert sich das Buch an den historischen Fakten des 20. Jahrhunderts. Das heisst, man lernt eine ganze Menge über die Geschichte des letzten Jahrhunderts und erkennt einige Zusammenhänge neu. Und schliesslich ist das Buch von einem deutschen Schriftsteller geschrieben, was man an einigen Stellen auch merkt. Interessant auch, dass er sich gut mit religiösen Zusammenhängen auskennt und die (christliche) Religion bei ihm nicht ständig als Sündenbock herhalten muss (wie so oft in historischen Romanen), sondern er sich kritisch aber fair mit ihr auseinandersetzt.
Nach 670 Seiten hat der Held (der im Laufe des Buches öfters seinen Namen wechseln muss) viel erlebt und ist bereit, sich seiner Bestimmung zu stellen. Dabei ist er gerade mal 25 und es ist schon jetzt klar, dass er noch einiges vor sich hat. Angenehm geschrieben (wenn auch mit einem stark düsternen Unterton), leider mit vielen Toten (gerade auch lieb gewordene Charaktere werden schnell mal geopfert) und mit einer geschickten Mischung aus historischen Fakten und spannender Fantasy – macht Lust auf mehr.

Zu kaufen bei Amazon auf deutsch für ca. 9 Euro (Taschenbuch).

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