Sep 06

Moviekritik zu Inglorious Basterds online

Nach einem missglückten Pulp-Fiction „Experiment“ habe ich bisher Tarantino komplett verweigert. Doch der Besuch von „Inglorious Basterds“ hat mich zu 90% überzeugt. Intelligent gemacht, mit vielen Anspielungen auf Filme (v. a. Western), hervorragende Schauspieler und vor allem: Dialoge machen den Film zu einem Erlebnis. Mehr unter www.moviekritik.de.

Ein paar Fragen bleiben aber natürlich trotzdem: Zum einen: Warum macht es Tarantino offensichtlich so viel Spaß eklige Dinge (Skalpieren, Mit dem Baseballschläger erschlagen, Herumpulen in Wunden) zu zeigen – selbst dann, wenn sie für den Film überhaupt nichts bringen? Der Film könnte perfekt sein, ohne diese Szenen… und zum Zweiten: Warum wird Gewalt hier als das einzig mögliche Mittel dargestellt, um den Krieg zu beenden? Zumal sich gegen Ende andeutet, dass es vielleicht auch eine andere Möglichkeit gegeben hätte? Man sollte bei seiner Argumentation immer darauf achten, wer sie noch für sich beanspruchen könnte – und in der vorliegenden Form redet Tarantino eigentlich jedem das Wort, der sich unterdrückt fühlt und gegen eine scheinbar übermächtige staatliche Bastion anzukämpfen hat. Das ist ein Argument, das so ziemlich jedem Guerilla oder Terroristen gefallen dürfte und kann daher eigentlich nicht beabsichtigt sein.

Aug 28

William P. Young: Die Hütte

Untertitel: Ein Wochenende mit Gott

Ohne Frage ein ganz besonders Buch: Ursprünglich vom kanadischen Autor William P. Young als Weihnachtsgeschenk für seine Kinder geschrieben und dann im Selbstverlag herausgebracht, hat die englische Version es geschafft praktisch nur über Mundpropaganda in über 6 Millionen (!) Exemplaren verkauft zu werden und zum New York Times Bestseller zu werden. Allein das ist schon … sagen wir mal „ungewöhnlich“. Und dann das Thema: Es geht um nicht weniger als die Frage nach dem Wesen Gottes und vor allem die berühmte Theodizee-Frage, sprich: „Woher kommt das Leid und wie kann Gott es zulassen?“. Alles andere als leichte Massenkost möchte man meinen.

Doch damit nicht genug: Auch privat haben mir persönlich drei Leute innerhalb kurzer Zeit das Buch dringend empfohlen. Eine davon hat es mir sogar gleich geschenkt, obwohl wir uns sonst eher selten sehen und uns noch nie gegenseitig Bücher geschenkt haben. Es ist also etwas dran an dem Buch, das sich als Phänomen beobachten, aber schwer in ernsthafte Kategorien verpacken lässt…

Worum geht’s?
Der Ich-Erzähler muss miterleben, wie seine Tochter von einem Kinderschänder entführt und aller Wahrscheinlichkeit nach getötet wird. Nach einigen Jahren voller Schmerzen und einer „großen Traurigkeit“, die er seitdem mit sich herum schleppt flattert ihn ein Brief ins Haus, der von Gott zu sein scheint und ihn dazu auffordert sich in der Hütte (dem Ort wo das Blut seiner Tochter gefunden wurde) zu treffen. Was ihn dort erwartet verändert ihn dauerhaft. (Mehr will ich hier lieber nicht verraten)

Und – wie war’s?
Das Buch zieht sich zu Beginn etwas. Die Sprache ist „schön“, aber aus meiner Sicht auch etwas sehr blumig im Sinne von ausschweifend. Die ersten knapp 100 Seiten haben für mich zu wenig Inhalt. Doch was danach kommt, lohnt den langsamen Einstieg allemal. In diversen Lektionen geht es theologisch ans Eingemachte, ohne auch nur sich auch nur annäherungsweise theologisch anzufühlen. Das Wesen Gottes und der Dreieinigkeit wird aus der Sicht des Autors begreiflich und erfahrbar gemacht und auch die großen Fragen des Lebens werden nicht ausgespart.

Eine klare Empfehlung von mir für alle, die sich für das Wesen Gottes interessieren und in eine spannende Geschichte verpackt darüber lesen möchten.

Vergleich der englischen und deutschen Ausgabe
Ich habe das Buch zwei mal gelesen – zuerst auf Englisch und dann auf Deutsch. Die englische Version hat mir besser gefallen, die Übersetzung wirkte mir teilweise etwas platt. Außerdem nervt bei der deutschen Ausgabe, dass der offensichtlich sehr kommerzorientierte Verlag ohne viel Gespür für Takt erstens eine Seite Werbung im Buch hat (was ich an sich schon widerlich finde) und zweitens diese auch noch mit der Überschrift „Spirituell telefonieren“ für einen Handyvertrag mit Horoskopdienst wirbt (was ich sowohl dämlich, als auch geschmacklos und an der Zielgruppe vorbei gedacht finde). Dafür hat die deutsche Version einen längeren Teil mit Informationen des Autors zu bieten. Die Geschichte ist so geschrieben, als sei sie trotz aller phantastischen Elemente tatsächlich geschehen. In der englischen Version wird dieser Eindruck durch ein fiktionales „Nachwort“ in dem vom weiteren Ergehen der Hauptperson die Rede ist sogar noch verstärkt. In der deutschen Version wird dieser Sachverhalt durch das Nachwort des Autors eindeutig geklärt.

Bei Wikipedia gibt es einen längeren deutschen Artikel über die Hütte und ein paar Informationen zum Drumherum.

„Die Hütte“ gibt es bei Amazon als Gebundene Ausgabe und als Hörbuch. Auch die (wesentlich günstigere und meiner Meinung nach bessere) englische Paperback-Ausgabe ist dort erhältlich.

Aug 12

3 neue Moviekritiken online

Unter anderem dank der netten Einrichtung, die ich im letzten Posting beschrieben habe, kam ich in letzter Zeit mal wieder öfter ins Kino. In drei sehr unterschiedliche Filme:

Harry Potter und der Halbblutprinz – Pubertierende Zauberlehrlinge im 6. Aufguss. Solide Massenware.

Coco avant Chanel – Charakter- und Zeitalterstudie über die Hintergründe von Coco Chanel. Empfehlenswerter „Frauenfilm“.

Moon – In Deutschland noch nicht angelaufener Science Fiction Film im klassischen Stil (wenig Action, viel Idee). Wird ein moderner Klassiker werden.

Mehr unter den jeweiligen Links.

Aug 11

Eine gute Idee für Kinobetreiber: „The Big Scream“

Hier eine Idee für Kinobetreiber in Deutschland, die ich in London entdeckt habe: „The big Scream“ – Kinovorführungen für Eltern mit Kindern bis 1 Jahr.
Normalerweise stehen Familien mit sehr kleinen Kindern (bis 1 Jahr) vor dem Problem: Ein Babysitter kann die Kinder in der Regel noch nicht versorgen und daher kann kein Kino besucht werden. In London gibt es jetzt extra Vorführungen nur für diese Zielgruppe – ohne feste Sitzplätze nimmt man einfach 2-3 Sitze und lässt die Kinder auf dem Boden liegen, trägt sie herum, wickelt sie im Kinosaal… Und da alle mit Kind da sind, stört es auch keinen, wenn die Kinder krähen. Ideal auch für Randzeiten (z. B. 10:30 oder 11:00) wo sonst eh kein Mensch ins Kino geht. Die Filme sind natürlich für die Erwachsenen gedacht und ausgewählt. Die Kinder kriegen ja eh nichts mit. Ein Beispiel, das Schule machen könnte, denn jeder gewinnt dabei: Die Kinobetreiber kriegen mehr Besucher und die jungen Familien kommen auch mal wieder ins Kino.

Info z. B. unter: The Big Scream. Infos zu ähnlichen Programmen anderer Kinos unter Mini at the Movies (mit Map!)

Jun 10

Moviekritik zu Terminator – Die Erlösung online

Eigentlich sollte man die Terminator-Rechte-Inhaber nach dem quasi unzumutbaren dritten Teil mit Ignoranz strafen. Aber im Urlaub für umgerechnet 3,50 Euro kann man sich den vierten Teil schon mal anschauen…

Das Ergebnis ist mittelmäßig (was besser ist als erwartet). Sogar Christian Bale (der Mann mit den 1000 Gesichtern, die alle gleich aussehen) konnte den Film nicht vollständig herunterziehen. Da der Gouvernator ja nicht wirklich zur Verfügung stand war ein Bruch mit den bisherigen Traditionen (der Terminator aus der Zukunft jagt den anderen Terminator aus der Zukunft, der den anderen Terminator aus der Zukunft… der John Connor schützen soll, weil der später mal wichtig wird…) notwendig. Jetzt ist es Zeit für John Connor mal die Kampfhosen herunterzulassen und zu zeigen, warum er so stark beschützt werden muss. Aber – soviel sei hier vorweg genommen – auch das entpuppt sich als Farce, denn die Hauptrolle spielt ein gewisser Marcus Wright und der – oh Wunder – muss am Schluss mal wieder John Connor beschützen, denn der wird ja in Zukunft mal irre wichtig. Also vielleicht in Teil 20.

Mehr zum Film bei www.moviekritik.de

Jun 04

Moviekritik zu Star Trek 11 online

In München (nota bene: Sogar Samstag nachmittag werden hier 9,40 Euro verlangt – Frechheit!) habe ich mir das neueste Star Trek Prequel mit dem bezeichnenden Namen „11“ (man will ja nicht zu viel verraten) angesehen. Da sogar die „Next Generation“ ja schon längst zum alten Eisen gehört und die Retro-Serie „Star Trek: Enterprise“ ziemlich floppte geht es also jetzt zurück zu den Ursprüngen, als Spock und Kirk noch Teenager waren und zu ihren Anfängen in der Starfleet Academy. Das ganze als Regisseur verantwortet von niemand geringerem als J. J. Abrams, der unter anderem für Lost verantwortlich ist.
Herausgekommen ist ein Action-Festival mit einem testosteronabhängigen Kirk und einem überraschend verliebten Spock. Na ja, wer’s mag…

Mehr Infos zum Film gibt es unter www.moviekritik.de

Mai 25

Magicolor 2530DL unter OpenSuse 11.1_x64 installieren

Eigentlich hatte ich mich fast schon damit abgefunden, dass mein magicolor 2530DL einfach nicht unter 11.1_x64 laufen würde. Alle klassischen Versuche waren gescheitert. Dann bin ich auf die folgende Anleitung gestossen:

http://forums.opensuse.org/how-faq-read-only/unreviewed-how-faq/392736-install-magicolor-2530dl-laser-suse11-x64.html

Die Anleitung bezieht sich auf die Einrichtung als Netzwerkdrucker. Da ich den Drucker sowieso derzeit nur über USB anschliesse, habe ich die Anleitung für mich sogar noch etwas vereinfachen können:

1. Installieren des RPMs von der CD bzw. Download unter http://www.konicaminolta.de/business-solutions/service-support/multifunktionssysteme/treiber-und-downloads.html
2. sudo cp /usr/lib/cups/filter/rastertokm2530dl /usr/lib64/cups/filter
3. CUPS öffnen über http://localhost:631 im Browser
4. „Drucker hinzufügen“ und Namen vergeben
5. Gerät ‚AppSocket/HP Jetdirect‘ auswählen
6. Als URL „usb://KONICA%20MINOLTA/mc2530DL“ eingeben
7. Als Marke ‚KONICAMINOLTA‘ und als Modell ‚KONICAMINOLTA magicolor 2530 DL (en)‘ auswählen
8. Nach der Bestätigung und der Eingabe des Root-Passworts ist der Drucker einsatzbereit

Bin begeistert und hoffe, jemand anderem damit zu helfen.

Mai 21

Wetterbestellungen jetzt mit Bildern + Tipp zu Transparenzen bei mehreren PNGs mit der GD Lib

Dank des zeichnerischen Talents von Martina Schradi habe ich jetzt für alle bestellbaren Wetterzustände ein nettes Bild im Comic-Stil zur Anzeige. Dafür auch an dieser Stelle noch mal ein herzliches Dankeschön!

Man kann bei einer Wetterbestellung über www.weather-order-service.com 5 verschiedene Sonnenstände, 6 Niederschlagsarten und 5 Windstärken auswählen. Das ergibt insgesamt 150 Kombinationen. Die Bilder reichen von

Stechende Sonne, Kein Niederschlag, Windstill

bis zu

Sonnenfinsternis, Hagel und Orkan

Derzeit lässt sich die neue Funktion nur über die .com-Adresse abrufen.

Natürlich habe ich mir ein Skript gebaut, um die 150 möglichen Kombinationen zu erstellen. Dabei bin ich über das Problem gestolpert, dass ich jeweils 3 PNGs mit Transparenz hatte, die ich „übereinander legen“ wollte, ohne die Transparanz zu verlieren. Falls das noch mal jemand anders brauchen kann, so geht’s:

$im_s=imagecreatefrompng(„wetterbilder/sonne“.$sonne.“.png“);
$im_n=imagecreatefrompng(„wetterbilder/niederschlag“.$niederschlag.“.png“);
$im_w=imagecreatefrompng(„wetterbilder/wind“.$wind.“.png“);
imagesavealpha($im_s,true);
imagesavealpha($im_n,true);
imagesavealpha($im_w,true);
imagecopy($im_s,$im_n,0,0,0,0,410,409);
imagecopy($im_s,$im_w,0,0,0,0,410,409);
$dateiname=“./bilder/“.$sonne.“_“.$niederschlag.“_“.$wind.“.png“;
imagesavealpha($im_s,true);
imagepng($im,$dateiname);
imagedestroy($im_s);
imagedestroy($im_n);
imagedestroy($im_w);

Mai 18

Daniel Hulet: Extra Muros

Der dreibändige Zyklus „Extra Muros“ von Daniel Hulet erinnert von der Story her an „Das Labyrinth„: Tempel, ein altes Geheimnis, ein über Jahrhunderte betroffenes Dorf… Angesiedelt auf mehreren Zeitebenen, viele Fährten legend, leicht morbide und mit den Hauptzutaten Mystery und Fantasy übernimmt sich der – gut gezeichnete – Comic meiner Meinung nach. Die Bände haben jeweils knapp unter 50 Seiten und das ist einfach zu wenig, um die Charaktere sinnvoll zu „zeichnen“ und die Handlungsstränge gut rüberzubringen. Das Ende lässt den Leser mit vielen Fragezeichen zurück. Das regt natürlich einerseits die Phantasie an, ist aber andererseits auch auf „Zu viele Ideen, zu wenig Seiten“ zurückzuführen.

Extra Muros: Band 1 „Die Teufelskralle“ gibt es gebraucht als Gebundene Ausgabe.
Extra Muros: Band 2 „Der Tanz der Wasserspeier“ gibt es gebraucht als Gebundene Ausgabe.
Extra Muros: Band 3 „Der Zauberlehrling“ gibt es gebraucht als Gebundene Ausgabe.

Mai 16

Brian K. Vaughan/Niko Henrichon: Die Löwen von Bagdad

Während des Golfkriegs entkamen 4 Löwen nach einem Bombenangriff kurzzeitig aus dem Zoo von Bagdad. Diese Graphic Novel erzählt, was sich dabei abgespielt haben könnte.
Die graphische Gestaltung ist sehr gut gelungen – kraftvolle Farben, eindeutige Striche und stimmungsvolle Bilder. Die Story hinkt dem leider etwas hinterher. Allzu menschlich verhalten sich die Tiere und nach Informationen über die Situation im zerstörten Bagdad sucht man vergeblich (selbst wenn sich die Erlebnisse der Löwen natürlich allegorisch deuten lassen).

Mein Fazit: Mit knapp 17 Euro für 136 Seiten viel zu teuer – in ca. 30 Minuten ist man durch.