Mrz 12

Nick Hornby: A long way down

Mal wieder ein Buch von einem meiner Lieblingsschriftsteller – seit „High Fidelity“ bin ich von Nick Hornby begeistert. Ein Buch, das auch als Film hervorragend umgesetzt wurde. Und das, obwohl die Handlung im Film von London in die USA verlagert wurde.

In „A long way down“ geht es jedoch um etwas ganz anderes:
Silvester auf einem Hochhausdach in London: 4 unterschiedliche Menschen treffen sich gegenseitig beim Versuch von ebendiesem Dach zu springen. Gemeinsam geht das aber irgendwie nicht. So kommt zusammen, was nicht zusammen passt und das passt wiederum sehr gut, wie sich im Laufe der Geschichte herausstellt. 2 Männer und 2 Frauen und nein, das wird keine Liebesgeschichte. Es werden auch nicht seitenlang Probleme gewälzt und es gibt kein klassisches Happy End. Trotzdem endet die Geschichte hoffnungsvoll für alle vier von der Topper’s House Gang.
Auf praktisch jeder Seite beleidigen sich mindestens 3 von 4 Personen, schon allein ein unterschiedlicher Wortschatz sorgt immer wieder für Probleme. Keiner wäre von sich aus auf die Idee gekommen, den anderen auf der Straße anzusprechen und trotzdem verbringen die Protagonisten sehr viel Zeit miteinander. Gemeinsam können sie sich helfen. Trotzdem wirkt es nicht gekünstelt oder „gewollt“.
Teilweise zum Brüllen komisch, zum Nachdenken anregend, berührend, verstörend und trotz aller Gegensätze ein „rundes“ ganzes. Ganz großartig geschrieben und eine unbedingte Empfehlung. Die einzige Verbesserungsmöglichkeit, die mir einfallen würde, wäre, das Adrian Plass geschrieben hätte 😉

Dramaturgisch spannend ist der alle paar Seiten stattfindende Perspektivwechsel. Erzählt wird die Handlung nämlich immer aus der Sicht eines der Akteure. So unterschiedlich wie diese Personen sind, so unterschiedlich ist auch ihre Sicht auf die Dinge und ihr Schreibstil. Was man dadurch erreichen kann ist schon beeindruckend. Am Ende hat man sowohl die gesamte Geschichte, als auch die Befindlichkeiten der einzelnen Beteiligten verstanden und in gewisser Weise durchlebt.

„A long way down“ von Nick Hornby. Bei Amazon als Taschenbuch für 8,95 Euro.

Mrz 05

Markus Heitz: Die Zwerge

Nachdem ich vor ca. 3 Jahren „Die Orks“ mit viel Spaß gelesen hatte und mir ein netter Kollege „Die Zwerge“ auslieh, nutzte ich eine Zeit meines Lebens, in der ich unter dem Einfluss der Influenza steckte, um mich in die Welt der kleinen Unterirdischen hineinzulesen. Eine Entscheidung, die ich nicht bereute. Aus den Herr-der-Ringe-Filmen kenne ich sie nur als die griesgrämigen, dickköpfigen Mini-Monster (die sie auch sind). In Markus Heitz Roman steht jedoch noch viel mehr über Sie: welche Stämme es gibt (jeder mit seinen besonderen Fähigkeiten), dass sie dazu auserkoren wurden, die Menschen im Geborgenen Land vor Eindringlingen zu schützen, dass ihre Prahlerei ihre tatsächliche Kampfkraft nur geringfügig übersteigt, dass Zwerginnen doch keine Bärte haben (aber fast) und noch vieles mehr.

Alles verpackt in eine ausnahmsweise tatsächlich mal einigermaßen spannende Rahmenhandlung. Gespickt mit (naja, eigentlich eher getrieben von) diversen grausamen Schlachtenbeschreibungen. Die Menschen kommen in diesem neuen Klassiker der Fantasy-Literatur leider nicht besonders gut weg. Aber Orks, Oger, Bogglins und Albae noch viel weniger.

Was soll man sagen: Gute Unterhaltung für Zeiten, in denen man viel Zeit hat (über 600 Seiten). Wenn man keine Zeit hat, lässt man das Buch am besten stehen, denn aufhören möchte man nicht mehr, wenn man einmal angefangen hat.

„Die Zwerge“ von Markus Heitz. Zu bestellen bei Amazon für 14 Euro als Paperback. Ein fairer Preis. Continue reading

Feb 27

Eric Idle: Die Reise zum Mars

Eric Idle? Ja, der alte Monty Python-Kasper hat tatsächlich ein Buch geschrieben. Und gar kein schlechtes noch dazu!
In „Die Reise zum Mars“ geht es um 2 Komiker in der Zukunft, um einen Roboter auf der Suche nach der Formel des Humors („Data“ lässt grüßen), um eine terroristische Verschwörung, um Liebe, eine gealterte Weltfremde intergalaktische Diva, um diverse Betrachtungen zur Funktionsweise des Humors, um so nette Ideen wie die der „Bodyschlepper“ (die einen z. B. nachts von der Kneipe heimtragen oder auch vom Klo auf den Bürostuhl setzen), um das „neue schlesische Meer“, um die Behauptung, dass Komiker entweder Weissgesichter oder Rotnasen sind und was das alles zu bedeuten hat. Um eine ganze Menge also. Und manchmal wird das auch beim Lesen ein bisschen viel. Meistens groovt man aber einfach im Rhythmus der Seiten mit und fühlt sich gut dabei.

„Die Reise zum Mars“ gibt es z. B. bei Amazon für 12 Euro und manchmal auch bei Jokers für 3,95 🙂

Feb 04

Bridget Plass: Lang und schmal ist der Weg

Bridget Plass ist die Frau von Adrian Plass. Ihr Buch „Lang und schmal ist der Weg“ ist dafür gedacht, die 6 Passionswochen zu durchleben und Anregung für das Leben mitzunehmen.
Das Thema des „Weges“ (sowohl eines Lebensweges, als auch des Weges Jesu zu Kreuz und Auferstehung) zieht sich als Metapher durch das ganze Buch hindurch. Von den Reisevorbereitungen, über Stationen der Reise bis zum Ziel. Bibeltexte stehen über jedem Tag und werden durch einen ungefähr 5 Seiten langen Impuls flankiert, der mit einem Gebet abschließt. Der Aufbau ist somit analog zum Buch „Gesprengte Mauern. Andachten bis zur Auferstehung“ von Adrian Plass.
Ich habe das Buch in den letzten Wochen auf dem Weg zur Arbeit gelesen und fand es teilweise herausfordernd. Vor allem die ersten 2 Wochen haben mich angesprochen. An manchen Tagen waren mir die Impulse zu flach („Als ich mit meinem Hund…“), aber es kann eben nicht alles Gold sein.
Insgesamt eine tolle Möglichkeit, sich geistlich inspirieren zu lassen. Und wenn man es in der Fastenzeit liest, eine sehr gute Vorbereitung auf Ostern.

Informationen zu „Lang und schmal ist der Weg“ bei www.adrianplass.de.
„Lang und schmal ist der Weg“ bei Amazon kaufen auf deutsch oder englisch.

Jan 26

Ralf Isau. Der Kreis der Dämmerung IV: Der unsichtbare Freund

Jetzt habe ich ihn also hinter mir – den letzten Band der Saga vom Jahrhundertkind. Das Ende hält noch einmal eine interessante Überraschung bereit, über die man tatsächlich noch mal etwas ins Grübeln kommt. Der vierte Band ist vom Lesevergnügen her noch am ehesten mit dem ersten zu vergleichen. Stellenweise war es zäh, teilweise hatte man auch das Gefühl, es sollte im Schnelldurchlauf so einiges abgehakt werden, weil es kommen muss, ohne dass wirklich gute Ideen dahinter stecken.
Man erhält durch die Serie noch einmal einen kleinen Überblick über die Geschichte des vergangenen Jahrhunderts. Leider wirkt das ganze etwas unfertig und manchmal etwas holperig. Schade, denn da wäre mehr drin gewesen. Vielleicht war es auch so, dass der Autor eine sehr gute Idee hatte, die konsequent zu verfolgen, ihm aber letztlich zu groß und aufwändig wurde, weshalb als Ergebnis nicht das heraus kam, was von der Anlage her möglich gewesen wäre.

Ralf Isau. Der Kreis der Dämmerung IV: Der unsichtbare Freund bei Amazon für ca. 8 Euro.

Jan 16

Moviekritik zu „Departed – Unter Feinden“ online

Nach „Gangs von New York“ wollte ich mich eigentlich keinen Scorsese mehr antun, aber die Story von Departed klang einfach zu gut. Ein Thriller über einen Mafiapaten, der von der Polizei gejagt wird und jeweils einen Maulwurf bei der Polizei und in der Mafia liess mich aufhorchen. Auch die aufgebotene Starriege klang vielversprechend. Das Ergebnis ist es leider nicht.
Mehr dazu unter www.moviekritik.de.

Jan 14

2 neue Bücher und ein neues Hörbuch zu Adrian Plass

Von meinem Lieblingsschriftsteller sind wieder einige neue Bücher angekündigt bzw. verfügbar:
1. „Jetzt reicht’s aber“ – ein Andachtsbuch über die Stellen in der Bibel, die man gerne mal unter den Tisch kehrt. Bin schon sehr gespannt.
2. „Das Tagebuch eines frommen Chaoten“ als Hörbuch, gesprochen von Markus Maria Profitlich (eine Lesung durch Andreas Malessa gab es ja schon länger)
3. „Bacon Sandwiches and Salvation: An A-Z of the Christian Life“ – ein sicherlich sehr witziges und trotzdem nicht nur oberflächliches Buch.

Mehr dazu auch unter: Infos zu den Neuerscheinungen bei www.adrianplass.de